Mobilität

Die Bundesregierung hat sich mit dem „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 die CO2-Emissionen um 40% gegenüber dem Jahr 1990 zu senken. Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. Der Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität (NEP) aus dem Jahre 2009 sieht dementsprechend vor, dass bis zum Jahr 2020 mindestens eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen sein sollen.

Der Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V. (VSWG) arbeitet in der Gesundheits- und Dienstleistungsregion Chemnitz seit 2014 an der integrativen Versorgung der Menschen in der Modell-Region „Mittleres Sachsen“. Dabei ging es auch immer wieder um die Schaffung neuer Mobilitätskonzepte, um eine integrative Versorgung sicherzustellen. Elektromobilität und Carsharing kann hier eine große Rolle spielen.

Diametral zur Entwicklung im ländlichen Raum lässt sich eine Verdichtung der Ballungszentren (in Sachsen Dresden und Leipzig) erkennen. In den Ballungszentren liegen vor allem aufgrund der hohen Flächenausnutzung bereits heute Engpässe bei der Versorgung mit Parkflächen vor. Hier kann die Forcierung der Elektromobilität einen wesentlichen Baustein zur Entlastung des Quartiers und damit zur Steigerung der Wohnqualität bieten. Immer mehr Bundesländer geben in ihren Landesbauordnungen nämlich Handlungsspielraum für Kommunen, um Stellplätze für Elektromobilität stärker anzurechnen als Stellplätze für reguläre Fahrzeuge. Dadurch kann der Stellplatzbedarf pro Gebäude signifikant reduziert und das Quartier entlastet werden.

Sachsen hat mit einem Durchschnittsalter von 46 Jahren den höchsten Altersdurchschnitt aller Bundesländer, der bis 2025 auf 49 Jahre steigen wird. Jeder dritte Sachse wird dann 65 Jahre und älter sein. Gleichzeitig ist die Bevölkerungsgröße vor allem außerhalb der Ballungszentren rückläufig. Damit gehen steigende Konkurrenz der verbleibenden Anbieter und die Notwendigkeit entsprechend gestalteter Infrastrukturen einher. Diese betreffen das gesamte Wohnumfeld mit der erforderlichen Infrastruktur für alle Lebensbereiche – auch für Mobilität. Die Schaffung von ausreichenden Elektromobilitätsinfrastrukturen kann gerade älteren Menschen dabei helfen, ihre innerstädtischen Wege in der Stand (beispielsweise zum Arzt) schnell und umweltfreundlich durchzuführen.

Das Projekt WINNER möchte zur weiteren Verbreitung von Mieterstrommodellen beitragen und diese dazu nutzen, um umweltfreundliche Elektrofahrzeuge in einem Carsharing-Modell zu betreiben.

Auf einem typischen Wohngebäude der Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG wird mit Hilfe einer Photovoltaikanlage Strom gewonnen. Der so erzeugte ‚grüne‘ Strom soll zum einen als „Mieterstrom“ an die Mieter abgegeben und zum anderen genutzt werden, um Elektrofahrzeuge vor der eigenen Haustür aufzuladen. Auch allgemeine Verbraucher, wie die heizungstechnische Anlage, Außenbeleuchtung und Hauslicht werden mit elektrischer Energie versorgt. Der Strom wird anhand von Überkapazitäten, Auslastungsschwankungen und Netzstatus intelligent gesteuert.